Die Anfänge waren in meiner Erinnerung geprägt von Anwendertreffen in Darmstadt, an denen es hoch her ging. Jeder wollte seine Wünsche an die Programmentwicklung loswerden, hatte brillante Ideen, jeder hatte Fragen, die ihm auf den Nägeln brannten. Jeder wollte zuerst zu Wort kommen, so sehr, dass die Agenda häufig nicht einzuhalten und die Zeit viel zu kurz war. Prof. Wente hatte manchmal Mühe, den „Kindergarten“ zusammen zuhalten.Anfangs lief das Programm noch unter dem Betriebssystem DOS, und wir waren weit von einer Bildschirmdarstellung, wie wir sie heute kennen, entfernt. Es folgte eine schmerzhafte Umstellung auf Windows, die mit etlichen Instabilitäten und Abstürzen gepflastert war. Die Schwierigkeit bestand darin, ein bereits sehr gutes Programm mit etlichen Mann-Jahren an Programmeinwicklung entweder zu migrieren oder komplett neu zu schreiben. Nur woher das Personal, das Geld und die guten Programmierer nehmen für eine komplette Neuentwicklung. FIDUS war ein Programm was mit kleinem Budget von Augenärzten für Augenärzte entwickelt werden sollte. Also wurde migriert und alle Klippen wurden mit Hilfe des FIDUS-Teams umschifft. Nebenbei fand ein Generationenwechsel in der Familie Wente statt, der sehr laut- und reibungslos vonstatten ging
Heute haben wir ein Programm, das an Perfektion und Schnelligkeit kaum zu überbieten ist. Das tägliche Arbeiten damit ist eine Freude. Abstürze gibt es nicht mehr. Wer noch das Arbeiten mit Papierkartei kennt, weiß, wovon ich rede. Die selektive Darstellung einzelner Befunde insbesondere im Verlauf ist wegweisend.
Das Schreiben von Arztbriefen geht fast von allein.
Außerdem zwingt einem das Programm keine Arbeitsweise auf: Wie in einem Baukasten kann man sich die Teile, die man braucht selbst zusammenstellen oder ggf. sehr flexibel verändern. Will ich überwiegend mit Tastatur arbeiten, mit der Maus oder beides? Alles möglich. Will ich Befunde über Kürzel eingeben oder Befunde mit der Maus zusammen klicken? Alles möglich. Von der kleinen Praxis des konservativen Augenarztes bis zum großen Klinikum werden alle Bedürfnisse bedient.
Das Beste allerdings ist die Hotline und die sehr professionell aufgestellte Hilfe am Telefon. Von einfachen Fragen bis zur Fernwartung ist alles möglich und zwar wirklich zeitnah.
Nach vielen Jahren der Programmentwicklung haben wir heute ein Augenarztprogramm, welches exzellent auf die Bedürfnisse von Augenärzten zugeschnitten ist, mit Schnittstellen zu allen wichtigen Peripheriegeräten. Wir haben ein nahezu papierloses Büro.
Nur den Anwendertreffen – auch, wenn es manchmal hoch her ging – trauere ich ein wenig nach.